Montag, 2. November 2020

Gelassenheit - Eine Annäherung in fünf Schritten


Gelassenheit ist schwerer zu fassen als Quecksilber; aber wir erkennen sie, wenn wir sie vor uns sehen und noch leichter erkennen wir, wenn sie fehlt. Sie kann ein Lebensziel sein, das manche nie erreichen. Doch wer versteht, was gelassene Menschen auszeichnet, worauf Gelassenheit gründet, kann jeden Tag ein Stück vorankommen auf dem Weg dorthin. Daher: eine Annäherung in fünf Schritten.

Schritt 1 
Wer gelassen werden will, sollte seine Gefühle verstehen - sie aber nicht zu wichtig nehmen. 

Schritt 2 

Gelassenheit braucht Freiraum - und hat mit Entspannung wenig zu tun. 

Schritt 3 

Perfektionismus spornt an zu Höchstleistungen - kann aber auch tödlich sein. 

Schritt 4 

Gelassen kann nur sein, wir mit sich selbst im Reinen ist. 

Schritt 5 

Gelassene Menschen wissen, wann es sich lohnt, sich aufzuregen. 


Gelassenheit lässt sich nicht erzwingen!

Gelassenheit ist kein Zustand und kein Gefühl, eher eine philosophische Praxis, mehr Haltung als Handlung. Wir können Gelassenheit nicht herstellen - wir können sie lediglich einladen, indem wir unser Leben denkend und handelnd so führen, dass die Gelassenheit sich einstellen kann. Doch je verbissener wir versuchen, sie zu erlangen, desto weiter wird sie sich uns entziehen.

Sonntag, 19. April 2020

Aktivitäten zu Hause

Abends beim Blick auf den Schrittzähler wird uns bewusst, dass der Weg vom Schlafzimmer in die Küche ins Bad ins HomeOffice zum Sofa und wieder zurück doch nicht so weit ist wie gedacht. Anstatt der üblichen 10’000 Schritte pro Tag sind es nur 3000. Damit wir auch zuhause beweglich bleiben – sowohl geistig wie auch körperlich –, machen wir abwechselnd Yoga, Pilates oder auch mal eine Runde Power-Fitness. Das lüftet den Kopf und hält die Muskeln geschmeidig. Natürlich gönnen wir uns auch Ruhezeit, lesen das Buch, das wir schon so lange lesen wollten, und machen es uns mit einem Heftli auf dem Sofa gemütlich. Schliesslich ist alles eine Frage der Balance, nicht?

Mein Morgenritual

Was gibt es Schöneres, als morgens gemütlich mit einer Tasse Tee oder Kaffee und einem Müsli in den Tag zu starten? Und dabei einfach mal die Gedanken schweifen zu lassen und sich vorzustellen, was der neue Tag so bringen mag?

Einfach mal Pause machen

Der Alltag kann ganz schön stressig sein. Da tut es so gut, einfach mal nichts zu tun und die Batterien wieder aufzuladen. Und zwar am liebsten zu Hause. Denn Daheim ist der Ort, an dem wir ganz uns selbst sein können.

Mittwoch, 18. März 2020

Die Welt im Ausnahmezustand

Die Welt steht still und wir bekommen plötzlich die Gelegenheit, unser Leben zu überdenken, neue Seiten an einem selber zu entdecken, schwere Entscheidungen zu treffen und sich mit Ängsten auseinanderzusetzen.

Plötzlich werden Dinge wichtig, die wir lange genug als Selbstverständlichkeit angesehen haben:
Wir vermissen körperliche Nähe zu Menschen, soziale Kontakte, das Privileg sich frei zu bewegen, das Reisen, das unbeschwerte Leben, finanzielle Sicherheit und die Normalität.

Hat es einen Grund warum alles auf den Kopf gestellt wird? Ist es ein Hilfeschrei der Natur, welche eine Pause von uns braucht?

Haben wir den Wert des Lebens verloren? Muss einfach wieder einmal daran erinnert werden, was für eine Bedeutung unser Leben hat?

In dieser Ausnahmesituation lernen wir uns näher kennen und haben die Gelegenheit, ein Stückchen "besser" zu werden, Prioritäten anders zu setzen, unseren Mitmenschen mit Rücksicht und Liebe zu begegnen und bestenfalls die eigenen Bedürfnisse zurückzustecken.

Freitag, 13. März 2020

Ein wahrer Gedanke von F. Morelli

"Ich glaube, dass der Kosmos seine eigene Art hat, die Dinge und seine Gesetze wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wenn sie verzerrt sind.
"Der Moment, in dem wir leben, voller Anomalien und Paradoxien, lässt einen denken...
In einer Zeit, in der der durch Umweltkatastrophen verursachte Klimawandel besorgniserregende Ausmaße angenommen hat, sind China in erster Linie und viele Länder, die folgen werden, gezwungen, zu frieren; die Wirtschaft bricht zusammen, aber die Umweltverschmutzung geht erheblich zurück. Die Luft wird besser; man benutzt die Maske, aber man atmet...

In einem historischen Moment, in dem bestimmte diskriminierende Ideologien und Politiken mit starken Bezügen zu einer belanglosen Vergangenheit überall auf der Welt reaktiviert werden, trifft ein Virus ein, der uns erleben lässt, dass wir in einem Augenblick zu den Diskriminierten, den Ausgesonderten, den Grenzbewohnern, den Krankheitsüberträgern werden können. Auch wenn wir nicht schuld sind. Auch wenn wir Weiße sind, Westler und in der Business Class reisen.

In einer Gesellschaft, die auf Produktivität und Konsum basiert, in der wir alle täglich 14 Stunden hinter dem Unbekannten herlaufen, ohne Samstage oder Sonntage, mit keinen Roten mehr im Kalender, von einem Moment zum anderen, kommt die Haltestelle.
Stopp, zu Hause, Tage und Tage. Mit einer Zeit zu rechnen, deren Wert wir verloren haben, wenn sie nicht in Form einer Entschädigung, in Geld, messbar ist.
Wissen wir noch, was wir damit machen sollen? 

In einer Phase, in der das Wachstum der eigenen Kinder notgedrungen oft an andere Personen und Institutionen delegiert wird, schließt der Virus Schulen und zwingt sie, alternative Lösungen zu finden, um Mütter und Väter wieder mit ihren Kindern zusammenzubringen. Sie zwingt uns, eine neue Familie zu gründen.

In einer Dimension, in der Beziehungen, Kommunikation, Sozialität vor allem im „Nicht-Raum" des virtuellen, sozialen Netzwerks gespielt werden und uns die Illusion von Nähe vermittelt, nimmt uns der Virus die wirkliche Nähe, die wirkliche Nähe: keine Berührungen, keine Küsse, keine Umarmungen, auf Distanz, in der Kälte des Nicht-Kontakts.
Wie sehr haben wir diese Gesten und ihre Bedeutung für selbstverständlich gehalten?

In einer sozialen Phase, in der das Denken über den eigenen Garten zur Regel geworden ist, sendet uns der Virus eine klare Botschaft: Der einzige Ausweg ist Gegenseitigkeit, ein Gefühl der Zugehörigkeit, der Gemeinschaft, das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein, um das man sich kümmern muss und das für uns sorgen kann. Die geteilte Verantwortung, das Gefühl, dass nicht nur das Schicksal von Ihnen, sondern von allen um Sie herum von Ihren Handlungen abhängt. Und dass Sie von ihnen abhängig sind.

Wenn wir also mit der Hexenjagd aufhören und uns fragen, wessen Schuld es ist oder warum das alles passiert ist, uns aber fragen, was wir daraus lernen können, dann denke ich, dass wir alle eine Menge zu bedenken haben und uns dafür einsetzen müssen.
Denn beim Kosmos und seinen Gesetzen sind wir natürlich zu Dank verpflichtet. 
Der Virus erklärt es uns, und zwar zu einem hohen Preis."